Dekadenz

Thomas Couture: Les Romains de la décadence, 1847

Dekadenz (von lateinisch cadere „fallen“, „sinken“, französisch décadence „Niedergang“, „Verfall“, über mittellateinisch decadentia) ist ein ursprünglich geschichtsphilosophischer Begriff, mit dem Veränderungen in Gesellschaften und Kulturen als Verfall, Niedergang beziehungsweise Verkommenheit gedeutet und kritisiert wurden.

Er wurde in der französischen Historiographie zuerst für den Niedergang Roms gezielt verwendet. Am Dekadenz-Begriff wird das vermeintlich religiöse Moralisieren kritisiert.

In der Geschichtswissenschaft haben Historiker teilweise inzwischen den Dekadenzbegriff zur Charakterisierung gesellschaftlicher Entwicklungsabschnitte fallen lassen.[1] Nur in der Dekadenzdichtung hat das Wort auch eine positive Bedeutung; im Sprachgebrauch überwiegt der abwertende Charakter.

  1. Helmut G. Koenigsberger: Sinn und Unsinn des Dekadenzproblems in der europäischen Kulturgeschichte der frühen Neuzeit. In: Johannes Kunisch (Hrsg.): Spätzeit. Studien zu den Problemen eines historischen Epochenbegriffs. Berlin 1980, S. 137–157.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search